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CD-Kritiken

Thüringische Landeszeitung | Hans-Jürgen Thiers | 21.02.2009

Hoffnungsvoller Pianist: David Theodor Schmidt

Die erste CD ist es nicht, die David Theodor Schmidt vorstellt. Es dürfte aber eine der bemerkenswertesten sein, die ein 27-jähriger Pianist am Anfang der Karriere jemals eingespielt hat. Wer schon entsagt in diesem Alter der Versuchung, allein mit brillanter Technik, forschem Draufgängertum und einem hierzu einladenden Programm Aufmerksamkeit zu erringen? Wer besitzt schon in diesem Alter die Reife, sich den Griff nach Werken zuzutrauen, in denen etwas von der Seele des Komponisten mitschwingt oder das Lebensgefühl seiner Zeit?

Schmidt hat den Mut aufgebracht für die weitaus größere Herausforderung und hat auf der ganzen Linie gewonnen! Zwei der "Lieder ohne Worte" und die Variations sérieuses d-Moll op. 54 von Felix Mendelssohn Bartholdy spielt er mit der Raffinesse sensibel berauschenden Klanges, jedoch ohne jede Sentimentalität. Bei den Variationen überzeugen virtuose Klarheit und die dramatische Steigerung eines prägnant gegliederten Aufbaus - alles dargeboten mit der größten Selbstverständlichkeit, man könnte sagen: mit mitreißend unbekümmerter Naivität.

Die Natürlichkeit des Ausdrucks ist für Schmidt ein hohes Gut, auch in den drei Impromptus D 946 von Franz Schubert, denen er sich über unverwechselbares Kolorit nähert, über dunkel geheimnisvolle Farbe, nervig pochende Rhythmik und fein nachgezeichnete Metrik. Ein Hauch schwärmerischer, niemals überbordender Empfindsamkeit liegt über den ausladenden Sätzen, Formbewusstsein und herrlich gefällige, treffsicher ausgeführte Überleitungen sind das deutlich hervortretende Fundament seiner Gestaltung.

Und dann noch Johannes Brahms: In den sechs Klavierstücken op. 118 bündeln sich alle Fähigkeiten des jungen Pianisten zu höchster Subtilität, verstärken sich durch polyphone Durchdringung des aufgefächerten Klaviersatzes und intensiv singende melodische Wärme. Er malt poetische Bilder, lyrische Szenen, die anrühren in ihrem ätherischen Schweben, ihrer Erdverbundenheit oder ihrer motorischen Kraft. Wir sollten David Theodor Schmidt nicht aus den Augen verlieren.

David Th. Schmidt: Mendelssohn, Schubert, Brahms. CD, ca. 20 Euro

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