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CD-Kritiken

NDR kultur | Thomas Senne | 13.02.2009

David Theodor Schmidt, Klavier
Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Franz Schubert und Johannes Brahms
Vorgestellt von Thomas Senne

Ganze 26 Jahre ist David Theodor Schmidt jung und befindet sich momentan auf der Erfolgsspur. Beim Johann-Sebastinan-Bach Wettbewerb in Köthen gewann er 2001 den ersten Preis und ist heute Stipendiat der renommierten Zeit-Stiftung in der deutschen Stiftung Musikleben sowie der Chopin Gesellschaft Hannover. Schmidt, der am Royal College of Music in London studierte, gab bereits in Berlin, London oder Moskau Konzerte und erntete dort begeisterte Kritiken. Jetzt ist bei Sony Classical eine CD des Pianisten mit Werken romantischer Komponisten erschienen.

Mit Bravour gemeistert

Die Variations sérieuses op. 54 in d-Moll gelten als eine der wichtigsten Arbeiten von Felix Mendelssohn Bartholdy - ein Meisterwerk romantischer Klaviermusik. Die 17 Variationen über ein 16-taktiges Thema verlangen vom Interpreten ein Höchstmaß an Können. Vor allem die temporeichen Staccato-Passagen erfordern Virtuosität. Schmidt meistert diesen Presto-Parforce-Ritt mit Bravour und bewältigt auch die ruhigeren Sequenzen mit Eleganz: konzentriert, dabei aber immer entspannt. Nicht grundlos hat der 26-jährige ausgerechnet dieses Stück auf seiner neuen CD eingespielt, mit der er seinen Einstand bei Sony Classical gibt. Denn außer Johann Sebastian Bach zählen Komponisten der Romantik zu seinen Favoriten. Kein Wunder also, dass der Pianist dieses bedeutende Opus nach dem ersten und sechsten "Lied ohne Worte" von Mendelssohn auf seiner neuen CD ertönen lässt und dazu noch Klavierstücke von Schubert und Brahms präsentiert.

"Es ist ein unglaublicher Reichtum", meint Schmidt, "gerade bei diesen Komponisten, sowohl an Stimmungen als auch an Aussage, von der größten Lebensfreude bis hin - im letzten Stück von Brahms - zum Tod." Ob Mendelsohn oder Brahms - bei Schmidt überrascht der weiche, ja warmherzige Anschlag, mit dem der gebürtige Erlanger das jeweilige Notenmaterial souverän interpretiert. "Als erstes muss man sich selber einer Klangfarbe bewusst sein, die man haben möchte", erklärt Schmidt. "(...) Dann verändert man die Parameter: Wie viel Gewicht man aus dem Arm gibt, wie viel aus den Fingern. Ob man die Finger etwas flacher oder krummer hält. Und dann sucht man und irgendwann findet man."

Temperament und sichere Artikulation

Mit sieben Jahren hat Schmidt begonnen, Klavier zu spielen, aber erst als 14-Jähriger wurde ihm klar, dass er Berufsmusiker werden wollte. Inzwischen übt der Pianist in seinem Erlanger Domizil sechs Stunden täglich auf einem Steinway-Flügel. Die Stücke seiner neuen CD aber spielt er auf einem Bechstein-Instrument. "Ich glaube, dass ein Wissen um den Komponisten, um seine Lebensumstände, um die Situation, in der er war, als er das Werk verfasst hat, ganz wichtig ist", findet Schmidt. "Auf der anderen Seite muss es aber auch darum gehen, die Stimmung des Werkes zu treffen. Und was man selber empfindet, entwickelt sich dann. Ich bin sehr für Werktreue, aber man braucht auch manchmal ein anderes Mittel, um einen bestimmten Effekt beim heutigen Hörer zu erzeugen, als man ihn vor 200 Jahren gebraucht hätte."

Den ausgewählten Werken auf der neuen CD, darunter auch drei Klavierstücke von Schubert, verleiht Schmidt selbstbewusst Innigkeit und Wärme, überzeugt durch Temperament und sichere Artikulation: eine Veröffentlichung, die auf weitere Aufnahmen des Erlangers neugierig macht. "Das Wichtigste ist mir, mir als Künstler treu zu bleiben, ehrlich Musik zu machen und die Menschen, die das hören, auch zu erreichen", so Schmidt.
© 2009 Norddeutscher Rundfunk

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