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CD-Kritiken
Donaukurier | Jesko Schulze-Reimpell | 12.05.2006
Donaukurier
Ein neuer Blick auf Bachs Musik
(DK) Seit der legendäre amerikanische Pianist Glenn Gould in den 50er Jahren die "Goldbergvariationen" eingespielt hat, scheint ein für allemal klar zu sein, wie man Bach auf dem Klavier zu interpretieren hat. Die herrschende Lehre verlangt eine präzise Rhythmik, absolut durchsichtiges Spiel und ein geradezu pointillistisches Stakkato. Wer gegen dieses Dogma verstößt, gilt unweigerlich als hoffnungslos altmodisch, als ein Pianist, der Bach aus dem Geist der Romantik heraus begreift.
Nun hat der 22-jährige Erlanger David Theodor Schmidt sich der Werke Johann Sebastian Bachs angenommen und verstößt prompt gegen die Regeln des Zeitgeistes. Seine Französische Suite Nr. 6 spielt er mit weiten Legatobögen, mit viel Gefühl für die Klangmöglichkeiten des modernen Flügels und doch mit erstaunlicher technischer und musikalischer Präzision. Da ist sicherlich kein altmodischer Romantisierer am Werk, sondern ein kluger Kenner des Barockmeisters, der neue Wege des Bach-Verständnisses sucht.
Dass ihm die Musik der Romantik nicht fremd ist, zeigen die übrigen Werke der CD. In der programmatisch sehr interessant gestalteten Aufnahme gelingt ihm ein fließender Übergang von Bach-Originalkompositionen, zu selten gespielten Bach-Transkriptionen und schließlich zu einem romantischen Werk, das das Musikverständnis des Barockkomponisten reflektiert. So ist vielleicht der gleichermaßen virtuos und durchdacht gestaltete César Franck ("Prélude, Choral et Fugue") ein Höhepunkt dieses gelungenen CD-Debüts.
David Theodor Schmidt spielt Werke von Johann Sebastian Bach, César Frank u. a. Famiro Records.
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