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CD-Kritiken

BR Klassik | Helmut Rohm | 04.04.2011

David Theodor Schmidt spielt Klavierwerke von Johann Sebastian Bach

Seine neue CD belegt es endgültig: David Theodor Schmidt, 1982 in Erlangen geboren, gehört zu den Pianisten der Sonderklasse mit großer Zukunft!

Unglaublich durchdacht und durchlebt, sehr wahrhaftig gespielt: die zu Beginn erklingenden ersten beiden Klavier-Partiten Johann Sebastian Bachs. Dann drei der Bach'schen Präludien und Fugen für Orgel (BWV 546, 547, 543) transkribiert von Franz Liszt: Wann hat man diese bewundernswert texttreu und ohne äußerliches Virtuosengeklingel für einen neuen Wirklichkeitsraum erschlossenen Meisterwerke je so überzeugend gehört?

Gedrosselter Subjektivismus

Stringent und mit dem richtigen Sinn für formale Gewichte entfaltet Schmidt die Spannungsbögen, dosiert er die polyphonen Ausdrucks- und Kräfteströme, dass es eine Freude ist. Als begeisterter Interpret des großen romantischen Repertoires verfügt Schmidt über die nötige Pranke und eine geschliffene Virtuosität. Doch bleibt sein Spiel der Liszt'schen Adaptionen orientiert an Bachs musikalischer Universalität und kultiviert einen gedrosselten Subjektivismus.

Frisch, unmanieriert, ungeheuer plastisch

Möglicherweise hätte eine andere Abfolge der eingespielten Werke dem Programm mehr Sinnfälligkeit eröffnet. Die Gegenüberstellung Bach'scher Originalkompositionen und Liszt'scher Transkriptionen könnte ausbalancierter wirken, wären die beiden Suiten zwischen flankiert bzw. interpunktiert von den Dyadenformen. Doch wie auch immer: Meisterlich geglückt ist die formale Balance der beiden Partiten. Frisch, unmanieriert, ungeheuer plastisch und voller Spannkraft sind alle Details der ihrem Gestus nach bedeutungsschwer grundierte c-Moll Partita BWV 826. Schmidt wählt keine extremen Tempi, spielt präzise, aber nicht mechanisch; mit fein nuancierten Duktus und ohne eine ins Pauschal schwingende Motorik.

Gelassene Kunstfertigkeit

Mit differenziertestem Anschlag zeichnet er die Lineaturen in den Sätzen der heiter verspielten Partita B-Dur BWV 825 nach, Fixpunkte im statischen Gefüge der Tanzformen. Alles Phrasieren schein wie beseelt und noch unscheinbarste Verzierung blüht ihrem Gewicht gemäß auf in gelassener Kunstfertigkeit. Hier musiziert eine allen Äußerlichkeiten abholde Persönlichkeit. Man wünschte sich, der junge Zeitgenosse entdeckte auch im Kosmos der Klaviermusik des 20. Jahrhunderts die eine oder andere Kostbarkeit für sich und uns, die Hörer - von Schönberg oder Hindemith bis zu Messiaen, Boulez, Ligeti, Sciarrino (um nur einige Namen zu nennen). Er könnte Maßstäbe setzten.

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